Wien Graz Triest
1892
Distanzfahrt 2012

         
         
         

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Nachdem wir es organisatorisch, konditionell und zeitlich schafften das Langstreckenrennen Wien Berlin von 1893 nachzufahren waren alle
Türen und Tore geöffnet für das nächste Event.
Da gabs das Vorgängerrennen, ein Jahr früher, nämlich 1892 Wien Graz Triest.
Genau vor 120 Jahren starteten 16 Fahrer dieses Abenteuer.
Nun sind es 3 die genau auf den selben Pfaden diese Distanz radeln wollen :

Einer ist ja Distanzradler, Gerold auf Brevets anzutreffen, Paris Brest mitgemacht, er der einmal vom Radl unten gleich wieder am nächsten Vorhaben plant.
Michl unser Organisator und Randonneur, der am liebsten im Winter Langstrecken fährt, hat er ja schon 450 km in 24 h gefahren
und dann ich. Nachdem ich die Distanz Wien Berlin genoss, gabs kein halten mehr dieses Rennen nachzufahren :-)

In Kindberg kam uns Horst aus Graz entgegen und begleitete uns bis an die slowenische Grenze.

   
Unser Startfoto. Wie radelten am 9.11.2012 um 3 Uhr Früh vom Hotel Triest in Wien los.
Das war etwas vor dem Start des Distanzrennens 1892 welches wir nachfuhren.


und los ging die Nachtfahrt! Kleines Video

     



     

Im Posthof in Schottwien vor dem Semmering war die Kontrollstelle II.
Schon lange ist der kein Gasthof mehr, wie er 1892 war.


Der Horst aus Graz kam uns entgegen und zog uns den kürzesten Weg nach Graz. Ein Pacemaker, wie sie schon vor 100 Jahren halfen.
Auch war 1892 Johann Puch einer der Schrittmacherradler.



Kleines Video dieser Fahrt

     



Ein Foto vor dem ehemaligen Hotel Engel (Heute Hotel Weitzer)
Kontrollpunkt V

In Graz trafen wir Gleichgesinnte,
machten eine etwas längere Rast in der Sonne,
labten uns und dann wurden wir auf dem
schnellsten Weg durch Graz geschleust.
Das Ziel war ja schliesslich Triest.

Diesen Freitag war sehr gutes Wetter.
Typische November Lufttemperatur und die Sonne kam raus.
Wundervoll, denn Tageslicht gibts um diese Zeit nur
kanpp 10 Stunden lang.

Übrigens gibts auch einen
sehr netten Artikel über unsere Fahrt von Wolfgang
der Argus Steiermark

Oder ein von mir Verfasster im Museumsboten 2012/4 des WinterSportMuseums in Mürzzuschlag

     



Slowenien!!



Sehr nette Strassenkunst in den slowenischen Städten :-)

     



Nachdem wir knapp vor Celje übernachtet haben gings im Nebel weiter.



Laben, vor allem mit solchen speziellen Köstlichkeiten macht solch eine Fahrt auch zum kulinarischen Erlebnis - Trojane

     

Da mach ich stadtplanmässig eine kurze Übesichtstour in Ljubljana
Links

Rechts:
14 Uhr ists, da kam der Sieger von 1892 Sobotka gerade in Triest ins Ziel.
Ich war da gerade auf einer Anhöhe, ein paar Stunden von Triest entfernt.

     




Und nun haben wir es geschafft. Das Ziel ist erreicht: Triest !!! Yeah!!




     

Einige Daten der Tour:

Gesamtzeit 38 Stunden
Gesamtschnitt 13,7 km/h
Gesamtkilometer 520
Höhenmeter Gesamt: 2850 hm

Die Strecke

und viel mehr Fotos gibts hier

     

1 Tag 9.11. 2012

3:00 bis 19:30
320km
reine Fahrzeit 12:30 und Durchsnitts km/h der reinen Fahrzeit: 25,50
Max km/h 67,15
Temp:
Hotel Triest, Wien 6 Grad
Graz 10 Grad
Slovenske Konjice 6 Grad

2. Tag 10.11. 2012

5:50 bis 17:00
200 km
reine Fahrzeit 9 Stunden
Durchnschnittskm/h der gesamten Fahrt 13,7
(aus reiner Fahrzeit ~ 25 km/h)
Temp:
Celje 2 Grad
Triest 19 Grad
     


Das Kontrollheftl, von Michl mit viel Liebe zum Detail hergestellt


Click auf die Heftln zum vergrössern
     

Strecke:

Österreich: Eben mit Ausnahme des Semmerings. Von dort gehts nach Slowenien ständig bergab.

Slowenien: zwischen Maribor und Celje sehr hügelig mit Steigungen bis 18%
Ab Celje wieder eben bis nach Ljubljana und den Karst.

Italien: Da ist man ja ganz kurz und eingentlich segelt man nur bergab nach Triest ans Mittelmeer. Die letzten 200 Höhenmeter von Opicina nach Triest sind wundervoll schnell und kurvig !!

Strassen sind überall sehr gut bis gut beieinand

Verkehr:

Österreich: die Nacht begann extrem ruhig, nichts ist um 3-5 Uhr unterwegs! Wundervoll. Auf den Nebenstrassen und Bundestrassen angenehm wenig

Slowenien: Die Autofahrer überholen sehr vorrauschauend und mit Abstand. Wenn für diese keine Möglichkeit besteht zu überholen bleiben sie hinten, ohne Druck zu machen. Vorbildlich!!!
Ausnahme Ljubljana: Dort hupen sie gerne und ihnen geht sichtlich der
Radler auf die Nerven, Stadtautofahrer halt :-)
Die Radwege, die wir nicht benützten,
sind unbrauchbar, da ständig auf - und abfahrten und zickzack.

Italien: War sehr wenig Verkehr, ebenso bei der Weiterfahrt, dies war dann aber Sonntag.

     


Rechts
Solche Räder mit Starrnaben fuhren die Helden Sobotka, Fischer, Wokurka und Co 1892

Mein Radl mit 12 Gängen,
links
Nach Wien Berlin stattete ich mein Radl mit neuen (alten) Laufrädern aus, auch die Packtechnik überdachte ich, bessere Bremsbacken kamen rauf und so weiter. Dies wird ja nicht meine letzte Radlangfahrt gewesen sein :-)

Reisegeschwindigkeit fuhren wir
zw. 25 und 32 km/h.

     

Und, weil wir noch nicht genug hatten fuhren wir noch gen Österreich, durch Friaul.

Links
Michl und Gerold beim Frühstückscafe am Meer

Rechts:
Die Strasse am Meer ist bezaubernd zum Radeln.

     

Wir wussten es
wird regnen,
In Kärnten tat
es dies schon als wir in Triest
losradelten.


     

Und so wars dann auch. Wir zogen uns die Regenpanier an
und retteten uns nach Cividale, wo wir
in den Zug einstiegen und über Udine
nach Tarvisio an die Grenze den Zug nahmen.

Der Markt in Cividale war ganz verregnet.
Der Ort sehr fotogen.

     

Hier ein Video kanpp vor Cividale

Am Bahnhof trocknen

     

 

Unglaublich die Wassermengen, welche hier die letzten Wochen runterkamen. Dieser Fluß links ist der Pontebbana, welcher normalerweise nur ein kleiner Fluß ist und in grossen Schotterbänken sein dasein fristet.
Nun ist klar warum ihm so viel Platz gegeben wird.
Alles voll!

Wir sitzen im Zug nach Tarvisio. Da trennt sich Gerold von uns, er wird abgeholt.

Michl und ich vollbrachten das Wunder:
Von Tarvisio bis Villach, die 32 km radelten wir in weniger als einer Stunde und erreichten auf die Minute genau unseren Zug der uns nach Wien brachte!

Genial!!!!

Übrigens hier die Stecken nach Wien Triest:
Triest - Cividale
Tarvisio - Villach

     

Im strömenden Regen, bergab und bald ins dunkle hinein.
Sehr abenteuerlich, aber Erfolgreich, siehe rechts

     

Nun durfte alles
trocknen.
Die Räder eignen
sich ja sehr gut als Trockenmöbel

Die T Shirts,
extra für unsere Ausfahrt gemacht.
Mit Aufschrift
"Wien Graz Triest 1892"
Auch haben
wir Trikots mit der selben Aufschrift.

     


Hier noch die Story des Rennens von 1892

Max Kleinoscheg war einer der Organisatoren.
Er war zu seiner Zeit einer der Sportpioniere, egal ob Skifahren, oder am Radl.
Idee gab der zu selben Zeit ausgetragene Distanzritt von Wien nach Berlin.
Das Fahrrad soll Beweisen, daß es auch ein langsreckentaugliches Gefährt ist.
Es wurde hiermit bewiesen !!
Der Sieger Josef Sobotka bekam ebenfalls eine Urkunde für die meisten Führungskilometer, 370 waren es von innsgesamt 500.
Er radelte nach 28 Stunden im Ziel ein.
2. im Ziel war Otto Wokurka und
3. Josef Fischer, welcher mit Fahrradproblemen zu kämpfen hatte und es während des Rennens tauschte.
Er gewann übrigens auch im Jahr darauf Wien Berlin

1895 wurde das Rennen nocheinmal ausgetragen, aber in der umgekehrten Richtung.
Dann verschwand diese Radfernfahrt in der Geschichte, bis 2012 eben :-)

Berichte in der "Allgemeine Sport Zeitung" von 1892

Vorberichte:
07.08.1892
18.09.1892
25.09.1892

Resultate:
27.09.1892

Nachberichte:
02.10.1892
09.10.1892

Dankesnachricht an die Organisatoren:
16.10.1892

Und noch zu allerletzt die Strecke als pdf und als Karte siehe unten

     



Die Karte der Österr.-Ungarischen Monarchie von 1899 mit eingezeichneter Route von Wien nach Triest.
Genauerer Verlauf ist hier einzusehen

Danke dem Michl (Wien) und dem Wolfgang (Graz) fürs recherchieren der Hintergründe

Artikel der Allgemeinen Sport Zeitung über Distanzfahrten:
20.01.1895
27.01.1895
02.02.1895