Waffenräder
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Waffenrad, Eine Bezeichnung die im österreichischen Raum für jedes Rad, das alt, schwarz und schwer ist, gebraucht wird. Tatsächlich aber ist das Waffenrad ein spezieller Typ aus der Steyr Fahrradproduktion: ÖSTERREICH.- UNGARISCHE MONARCHIE 1893 beschloss die Österreichische Waffenfabriksgesellschaft (ÖWG) Fahrräder ab 1894 zu produzieren. Der Waffenmarkt ging aufgrund der langen Friedensperiode erschreckend (für die ÖWG) zurück. Dazu und um auch einen schon am Fahrradmarkt eingeführten Namen zu haben, gingen sie einen Vertrag mit der englischen Fahrradfabrik Coventry Machinists CO. LTD (CMCL) ein. Diese war die am längsten in der Monarchie eingeführte Marke. Das Verkausgeschäft Curiel (Elisabethstrasse 5 ) bot sie seit 1881 an. Nun produzierte die ÖWG mit Know How der Engländer und übernahm und produzierte die Modellpalette von CMCL. Daher auch der Name der Fahrräder: SWIFT. Die Steuerkopfplakette war ein rundes Logo mit dem österr. Herzogshut (ungar. Modell mit Stephanskrone) mit der Aufschrift: ÖESTERREICH. WAFFENFABRIKS-GES STEYR MOD SWIFT (siehe in linker Spalte) Auf der ersten Bildannonce der ÖWG im Deutsch-Österreichischen Radfahrer heißen sie: Waffenfabrik-Swift-Fahrräder, wo der Name Waffenrad schon vorweggenommen wurde. 1895 wird der Name Waffenrad schon als Telegrammadresse der ÖWG verwendet. 1896 wurde WAFFENRAD dann letztendlich als Marke im Gewerbe und Handelsregister Linz eingetragen. Nun waren spezielle Räder der ÖWG Steyr Waffenräder. Steuerkopfplakette war nun ein ovales Schild oben und unten Spitz mit dem Wortlaut WAFFENFABRIK STEYR schräg geschrieben und mit diversem Kriegsmaterial, wie 2 Vorderlader, Dolch, Schießpulverhorn etc. Der Namenszug wurde anstelle Swift nun Waffenrad mit dem Pfeil, oder Gewehr durch die Schrift Um 1900 änderte sich die Steuerkopfplakette wieder, der „Schmid“ kam auf die Räder. In einem Banner über dem Schmid steht Waffenfabrik Steyr. Der Schmid hält rechts von sich ein Waffenrad und links ein Gewehr, dahinter sind Zahnräder zu sehen. |
1. REPUBLIK ÖSTERREICH 1919 änderte sich das Emblem der ÖWG zu der heute bekannten Schießscheibe, diese wird nun auch die Steuerkopfplakette. 1925, ein Jahr mit vielen Veränderungen, die ÖWG stellt auf Serienproduktion um, Rationalisierungsmassnahmen in der Automobilherstellung, die Planung eines neuen „ Mittelklasse Wagens“. Die ÖWG gerät in Turbulenzen, da hohe Investitionen erforderlich sind. Auch steigen die Lebenserhaltungskosten rapid an, die Löhne müssen neu überdacht werden. Auch um den Übergang in die zivile Produktion zu dokumentieren wird 1926 der Firmenname in STEYR-WERKE-AG (SW) geändert. Schon 1933 wurde überlegt, die seit 1929 gute Zusammenarbeit der SW mit den Austro-Daimler-Puchwerken, noch weiter zu intensivieren. Denn der Automobilmarkt hat laufende Rückgänge zu verzeichnen. STÄNDESTAAT (Österreichische Faschistische Diktatur) 1935 fusionierten beide zu einem Werk, der heute bekannten STEYR-DAIMLER-PUCH AG. Die Steyr Fahrradproduktion wird eingestellt und nach Graz verlagert. 3. REICH Spätestens ab 1939 werden die Fahrräder, wie sie auch heißen, ob Austro-Daimler, Styria, Puch oder Steyr absolut gleich, sie unterscheiden sich nur mehr am Steuerkopfschild, Kettenblatt, Kotblechfigur und Linierungen. 2.REPUBLIK ÖSTERREICH Ab Ende 1945 ging in Graz wieder die Fahrradproduktion los. Dies war die Zeit wo fast alle Teile dort oder in der Nähe erzeugt wurden. Styria war der „Wundername“. Die Waffenräder, wieder ab 1952 (nur als Herrenrad) angeboten, wurden mit Styria Dynamo,- Vorderlicht,- Pedalen,- Plastiksattel, -Vorderradnabe,- Hinterradrücktrittnabe etc ausgeliefert. Auch wurden sie massiver und stärker als die anderen Räder der Modellpalette von SDP AG augestattet. Dickere Rohre, 2,5 mm Speichen. 1953 wurde nun auch wieder eine Damenversion hergestellt. Diese beiden Modelle wurden bis 1968 unverändert angeboten. Ab 1969 trat wieder ein Standardrahmen an die Stelle des verstärkt-robusten. Die 2,5 mm Speichen und die Schießscheibe blieben als Merkmal. Die 1970er Modelle (weiße Flügel) lassen in der Qualität nach, die Rahmenrohre wurden mit den Muffen nicht mehr verlötet sondern punktgechweisst, das aufwendige Glockengetriebe wurde zu einem Keilgetriebe. Man zollte dem Autoboom Tribut. Um 1985 wurden die Waffenräder wieder populär, das Hollandrad wurde kopiert, es kam Kleiderschutz, geschlossener Kettenschutz, Hufeisenschloss, diese Räder haben Flügelaufkleber. Speichen 2,3 mm 1987 wurde die Fahradproduktion (und das zu Beginn des Fahrradbooms!!) an die italienische Firma PIAGGIO verkauft.Im Vertrag gab Die italienischen Waffenräder hatten besseres Kurbelgetriebe,und eine bessergehende vordere Bremse, eine Trommelbremse. Ab 1993 mit Hochzug Stangenbremse und statt den lackierten Stahl-Felgen schwarz eloxierte Alu-Felgen. |
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Noch ein kleiner Diskurs über die Steyr Unternehmens Entwicklung: Was denn so aus der früheren ÖWG, Steyr Werke AG, oder Steyr Daimler Puch AG so wurde: Wie oben erwähnt begann Steyr Daimler Puch 1987 sich in verschiedenste Branchen zu zerteilen: Steyr Nutzfahrfahrzeuge AG welche noch in Steyr ihrne Sitz und Produktion hat. Dort werden die LKW´s erzeugt. Steyr Bus GmbH für die Busproduktion in Wien. Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG welche in Graz Autos endfertigt. Seit 1990 Steyr Traktoren, also die die Steyr Landmaschinentechnik AG Komplett erkauft wurde wie auch schon erwähnt die Fahrrd und Motorraderzeugung nach Italien zu Piaggio. Steyr Männlicher heisst die Firma welche weiter Waffen produziert. 1990 spaltete sich auch die Dieselmotorenproduktion in die Steyr Motorentechnik GmbH ab, welche 2001 unabängig wurde und sich sodann Steyr Motoren GmbH nannte. Steyr Landmaschinentechnik AG ,also die Traktoren wurden wiederum 1996 der Case Corporation einverleibt und auf Case Steyr Landmaschinentechnik unbenannt, diese wiederum seit 1999 mit New Holland Landmaschinen fusioniert und CNH genannt. Die Automobilherstellung von Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik hielt bis Magna International 1998 die Mehrheiten sich erkaufte. 1998 übernahm eine österreichische Investorgruppe die Militärfahrzeugerzeugung, Auch der wieder aus Kanada nach Österreich zurückgekommene Steirer Stronach setzt in seiner Magna Steyr Website auf die 100 jährige Automobilbautradition, welche er nicht druch seine in den 1950ern gegründete Firma allein zurückführen kann. So lehnt er sich an die Tradition der ÖWG an. |