Johann Puch
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Quelle: Herbert Völker, Die Presse 17.10.2012

Steirer, Patriarch, bauernschlau:
Dazu muss einem nicht nur eine aktuelle Figur einfallen. Der Turbo-Unternehmer Johann Puch wurde vor 150 Jahren geboren.

Der Name, die Marke Puch ging letztlich im Magna-Konzern des Frank Stronach auf. Stronach würde in Johann Puch allerdings nie ein Vorbild oder einen Vorläufer sehen. Mit einem einzigen Patriarchen ist die Region ja wohl ausreichend bedient, und wer braucht schon eine Ikone neben Stronach?

So zerrinnt auch das Andenken an die Fabrik und die Marke, es bedurfte der Empörung von Puch-Aficionados, um Magna klarzumachen, dass sie nicht einfach drüberfahren können über die jahrhundertealte Puch-Kultur. Dazu gehörten hoch geschätzte Arbeitsplätze („beim Puch arbeiten“ hatte in Graz den gleichen Wohlklang wie „beim Daimler schaffen“ fürs Schwabenland), das Gleiche gilt für steirisches Wertgefühl und die Freude, die Generationen von Menschen mit ihren Fahrradln, Motorradln und pfiffigen kleinen Autos hatten. Zuletzt hat Magna immerhin ein Johann-Puch-Museum in einer denkmalgeschützten Halle des Urwerks eingerichtet.

Mit 150 Jahren ist Johann Puch in seinen besten Tagen als Integrationsfigur für eine ehemals „schwierige“ Region. Steirer und Slowenen finden beim Thema Puch gut zueinander. Der Teil Sloweniens, aus dem unser Held stammt, hieß zu Kaisers Zeiten Untersteiermark. Der Pfarrer schrieb Deutsch ins Taufbuch und las den Schäfchen auf Slowenisch die Leviten. Das „slowenische Anliegen“ mochte brodeln im Untergrund des Kaiserreichs, aber einer wie Puch hat das wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen. Der einzig erkennbare Weg eines aufgeweckten Burschen von Ptuj (Pettau) führte ins Zentrum der Provinz, das war Graz, und die Sprache, die man dort brauchte, war Deutsch.
Die frühen Tage bleiben ein bissl in der Unschärfe, gesichert findet sich Johann Puch 1878, da ist er 16, als Geselle beim Schlossermeister Gerschack in Radkersburg. Vielleicht hat er dort die Liebe zur feinen Handwerkskunst erworben, die dann den Unterschied zu tausend anderen Schlossern ausmachte.
In Graz nahm er nicht nur Quartier, sondern kassierte auch gleich die Tochter des Hausherrn, gewiss aus Liebe, aber die Mitgift der Reinitzhuberischen sollte sich noch als hilfreich erweisen.

Wer in den 1880er-Jahren in Österreich mit dem Fahrrad umging, war jedenfalls fortschrittsfreundlich – und hatte laufend Zores mit den Eisentrümmern. Clevere Anwendung der schlosserischen Kunst dürfte Johann Puch zu einer höchst rekommandierten Person in diesen Grazer Kreisen gemacht haben, und automatisch übertrug sich auf den jungen Handwerker die Aufbruchstimmung jener, die sich was trauten. Natürlich radelte er auch selbst und spürte am eigenen Hintern, wie das Zeug lief, das er reparierte und, peu à peu, verbesserte. Der junge Mann machte sich 1899 selbstständig und investierte die Mitgift in eine 20-Mann-Werkstatt.
Patentrecht war ein großes Wort, international aber noch eine leere Hülse. Man klonte kreuz und quer. Puch importierte englische „Humber“-Fahrräder, vor allem aber erzeugte er seine eigene Interpretation davon. Er reiste, informierte sich, war gewiss nicht schüchtern, und er war atemlos. Wir können ihn nur als Besessenen nachempfinden, vielleicht nachdem er in voller Klarheit begriffen hatte, dass in diesem Kaiserreich auch für einen kleinen Slowenen, geliebt von Reinitzhubers, die Skala nach oben offen war.
Im „Mann ohne Eigenschaften“ schrieb Robert Musil: „Aus dem ölglatten Geist der letzten zwei Jahrzehnte des neunzehnten Jahrhunderts hatte sich plötzlich in ganz Europa ein beflügelndes Fieber erhoben. Allenthalben war plötzlich der rechte Mann zur Stelle; und was so wichtig ist, Männer mit praktischer Unternehmungslust fanden sich mit den geistig Unternehmungslustigen zusammen.“

Radrennen waren enorm populär, und in den enthusiastischen Berichten jener Tage finden wir unseren Helden schon 1892 bei der Fernfahrt Wien–Triest. Er hat sich dabei übernommen, Lungenentzündung gekriegt und wäre fast dran gestorben, im Nachhinein wird man sagen, dass er sich schon damals die Voraussetzungen für sein späteres Herzleiden geholt hat.
Dann gleich die großen internationalen Erfolge seiner Räder. Sieg bei „Paris–Bordeaux“, man male sich das in den Koordinaten der steirischen Weltsicht von 1894 aus!

   
     

Entsprechend fulminant weitete sich das Geschäft aus, auch im Export, und jedes Jahr wuchs die Belegschaft um hundert Leute. Puch war kein Konstrukteur, aber er hatte ein unglaubliches Gespür für Innovation und tat alles, um die richtigen Leute zu engagieren und die jeweils besten Maschinen anzuschaffen. Konnte man vorerst nur mit dem „berühmten englischen Weldless-Stahl“ Eindruck schinden, so schuf Puch nach ersten Erfolgen rasch seinen eigenen Mythos, den vom steirischen Stahl, dem härtesten unter der Sonne. Wer wollte da noch das englische Zeug? Noch wichtiger waren natürlich die Reifen, tausendmal verflucht von den frühen Radlern. Puch reiste zu allen Pneumatik-Lieferanten, verglich vier, fünf Systeme im Dauertest, schloss mit Dunlop ab, wechselte bald auch wieder. Wieder diese Rastlosigkeit, das dauernde Abklopfen der Zulieferer, wohl auch einige Show und einiges Tricksen.

Puch hatte ein frühes Gespür für die Sehnsucht der Menschen, anhand erkennbarer Symbole von der Klasse eines Produkts überzeugt zu werden: Wie liebevoll er seine Markenzeichen und kleinen Vertrautheiten eingravierte, mitlackierte, aufklebte. Seine fehlende ingenieurmäßige Ausbildung machte ihn indes auch vorsichtig, und oft fand er sich aufseiten der Traditionalisten (etwa wenn er den Freilauf verteufelte: kompliziert, zu unsicher, „Erfolglosigkeit evident“).
Im 200 km entfernten Wien baute Ferdinand Porsche gerade den „Radnabenwagen“. Die Erregung der Technikwelt war mitreißend und von flirrender Dichte. Und jetzt das neue Jahrhundert!
Puch und seine Leute schufen zwar zahlreiche Patente von praktischem Wert, waren aber nie die Speerspitze eines technischen Systems. (Wohlmeinende wollen Puch mit der vorweggenommenen Erfindung des Käfer-Boxermotors schmücken, Experten winken ab.)

Auf der privaten Seite gibt es keine Hinweise für eine glückliche Ehe, eher für eine große Leere, zumindest mitverursacht durch die Kinderlosigkeit des Paares. Man vermeint das einfach zu spüren, wenn man das Puzzle des Menschen so lang nach seiner Zeit zusammensortiert: Er mag sich um eine wesentliche Lebensaufgabe betrogen gefühlt haben. Einer wie er, der quasi bloßfüßig aus dem Windischen kam, hätte doch einer Kinderschar das ganze tolle Leben erklären können!
Kein Tagebuch, kein Briefwechsel, keine überlieferte Aussage helfen uns weiter. Also spekulieren wir, ob Johann Puchs immer stärkere Hinwendung zu Tieren eine Ersatzliebe war. Seine Bernhardiner heimsten Preise ein, seine Traber liefen in der halben Monarchie (das, zumindest, sollte Stronach gefallen), und „auch bei Geflügelausstellungen war der Name Puch wiederholt bei erstprämiiertem steirischen Rassegeflügel zu finden“, woran sich die „Kleine Zeitung“ mitten im Jubeltext zu Puchs 50. Geburtstag erfreute.

Dass er zeitlebens in der gemischten Wohngegend des Grazer Lendviertels blieb und keine feine Villa bauen ließ, spricht für seine Schwerkraft unter den normalen Leuten, vielleicht aber auch dafür, dass ihm das eheliche Heim nicht unbedingt Lebensmittelpunkt war.
Für tapfere Fahrradhersteller des ausgehenden Jahrhunderts (siehe Peugeot, Opel) war der Schritt zur Motorisierung naheliegend. Der Einstieg war nicht allzu abschreckend, da man es zum Teil noch mit Kutschenbautechnologie zu tun hatte und das Antriebssystem in Lizenz kaufen konnte, vorzugsweise in Frankreich. Es ist typisch für das Puch-Bild vom innovativen Unternehmer, dass er im ersten Anlauf lieber einen im eigenen Haus konstruierten Motor verwendete.
Der, wie sich nachher herausstellte, erstmals zyklisch einbrechende Fahrradmarkt brach überall anders stärker ein als bei Puch, der hatte einfach die smartesten Produkte und schaute auf die Modellpflege. Und als Puch 1903 mit Motorrädern auf den Markt ging, waren es höchst ansehnliche Geräte, die sofort ihre Kunden fanden. Was zehn Jahre zuvor funktioniert hatte, ließ sich in noch eleganterer Weise wiederholen: Sportsiege mit rasch und begeistert getrommelter Frohbotschaft. Was 1894 „Paris–Bordeaux“ war, wurde 1906 die „Coupe Internationale“, ein Ländermatch zwischen Frankreich, England, Deutschland und Österreich, für die Leut’ so gut wie eine Weltmeisterschaft. Ein triumphaler Doppelsieg bedeutete den Durchbruch der Motorradmarke Puch.

Bei den Autos war die Szene schon zu sehr spezialisiert, um im Sport international Furore machen zu können. Die Marketing-schiene lag eher auf Qualität, Verlässlichkeit – mit fein gesetzten sportlichen Pointen. Eine davon war für Österreich sensationell, nämlich ein neuer Geschwindigkeitsrekord über den fliegenden Kilometer. 130,4 km/h auf Schotterfahrbahn waren für das Jahr 1909 ein recht hübsches Signal und eine ordentliche Watschen für den Konkurrenten Laurin & Klement (Keimzelle von Škoda), mit dem das Match auf Zwei- wie Vierradsektor hin und herwogte. Schon seit etlichen Jahren wurde Johann Puch in den Grazer Zeitungen und in der Fachpresse als „Altmeister“ angesprochen. Gewiss als Ehrentitel gedacht, aber doch reichlich früh für einen Mann in seinen Vierzigern. Das marode Herz dürfte schuld gewesen sein, dass Johann Puch vor der Zeit den Habitus eines älteren Mannes annahm.

Auf die Umtriebigkeit des Unternehmers war keine Bremswirkung zu erkennen. Er ließ Traber-Sulkies für die ganze Monarchie fertigen, bereitete den Einstieg in die Schreibmaschinenfabrikation vor, ließ Innovationen an Motoren und Peripherie laufend durch Patente absichern. Er interessierte sich für die Fliegerei, stattete ein Luftschiff mit einem eigens gebauten 25-PS-Motor aus. Riesen-Ballyhoo am 26. September 1909 in Graz, das Luftschiff über der Stadt! Oberleutnant Nittner überflog im Mai 1912 in einer Etrich-Taube erstmals den Semmering (das Denkmal da oben, das steht für Nittner!) und landete etwas dramatisch bei Graz. Puch war dabei und irritiert, man befürchtete gar einen Herzinfarkt.

An einer ganz anderen Front geriet Puch auf Kollisionskurs mit dem Verwaltungsrat „seiner“ AG. Wir können heute nicht beurteilen, ob Puch absichtlich so handelte, ob er sich seltsam aufführte oder zu viel Geld für seinen Traberstall brauchte, oder ob es ganz anders war: dass die Aktionäre und die Finanzmenschen den Selfmade-Unternehmer schikanierten. Es scheint jedenfalls so gewesen zu sein, dass Puch immer mehr Anteile an seiner Firma verkaufte und das Herzleiden letztlich einen plausiblen Anlass gab, sich 1912 auf die Rolle eines Ehrenpräsidenten zurückzuziehen.

Der Traberstall dürfte seine letzte große Freude gewesen sein. So reiste er auch zu einem Meeting nach Zagreb, als die ganze Monarchie in Erwartung der wohl unvermeidlichen Kriegserklärung an Serbien gelähmt war. „Im Freundeskreis“ sank er während des Abendessens im „Hotel Royal“ vom Stuhl. Es war der 19. Juli 1914, Johann Puch war nur 52 Jahre alt geworden. Neun Tage später stand Österreich-Ungarn im Krieg, der zu seinem Untergang führte. Ein Reich verschwand, für dessen beste Kräfte auch der kleine Slowene stand, der ein Jahrhundertwerk geschaffen hatte.

Im Vermächtnis des Johann Puch findet sich kein Wort über die Firma. Mit 16.500 Kronen wurde der Wert der 13 Pferde und Fohlen angegeben, und die meisten von ihnen sind per Namen angeführt: Lanwen, Iansen, Anni, Nekar, die Hengste Vandetta und Baldeg, und die Stute Ada Watson mit Fohlen. Ein einziges Puch-Automobil fand sich im Nachlass, Wert 4500 Kronen, Typenname unbekannt.
Ende


     
     

Zeitabläufe im Puch Leben und die Firmennamensgebungen
Quelle: Friedrich F Ehn - Das grosse Puch Buch

Ö-U Monarchie


27. Juni 1862
in Sakuschak, bei St Lorenzen im Landkreis Pettau in der Untersteiermark (heute Sakosak in Slowenien) wurde Puch geboren

1882
im November wurde er zum Grazer Artillerie Ergänzugsdepot versetzt und wegen seiner ausserordenlichen
Begabung in der Mechanik als Regimentsschlosser eingesetzt

1885

* erste Kontakte mir Fahrrädern in Form von Hochrädern, welche in der öster. Monarchie im Kommen waren
* arbeitet kurz in Tischler und Schlosserwarenfabrik der Brüder Lapp in Graz
* Mitarbeiter der Fahrradreperaturwerkstätte Almer & Luchschneider
* Arbeitete bei Näh- und Walkmaschinenfabrik Benedikt Albl, welche da schon Fahrräder begann zu bauen.
Aus ihr gingen 1895 die "Meteor-Fahrradwerke" und 1897 die "Graziosa-Fahrradwerke" hervor,
spätere Konkurrenzräder von Puch

1888/89
mietete er eine Glashaus bei der Gärtnerei Maria und Karl Reinitzhuber in der Strauchergasse 18a
und richtete dort einen Werkstattraum ein


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1889
Februar suchte er um eine Bewilligung als Betriebstätte ebendort an.
März kam die Absage der Bewilligung und er fechtete diese juristisch an.
Gleichzeitig mietete er einen Platz in der Schlosserei Heinrich Sax und meldete dort
in der Arche Noe 12 das handwerkliche Schlossergewerbe an.
April wurde diesem stattgegeben.
Dort machte er Fahrradreperaturen.
Ebenso gab derStadtrat auch seinem Einspruch in der Strauchergasse nach und ab
November konnte er dort in vollem Umfang seine Tätigkeiten nachgehen.

1890
Februar - Ansuchen für das
"freie Gewerbe der fabriksmäßigen Erzeugung von Fahrrädern in dieser Hauptstastadt mit Standort Strauchergasse 18a"
Juni kam die Bewilligung.
Beginn der Puchfahrräder, unter den Namen "Styria"
- dort beschäftigte er durchschnittlich 20 Mitarbeiter -

1891
Mai, erweiterte er seine "Fabrik" um die Dependance in der Karlauerstrasse 26
und mietete dafür dort einen Teil in der Fabrik von Herrn V. Gerth
1. Juli änderte er den Betriebsnamen in eine Offene Handelsgesellschaft um
17. Juli wurde die Firma als
"Johann Puch & Comp., fabriksmäßige Erzeugung von Fahrrädern"
ins Grazer Handelsregister eingetragen
     
1892
Juni wurden in der Karlauerstrasse 34 Arbeiter beschäftigt

1894
Oktober wandelte er die OHG in eine Kommanditgesellschaft um um Fremd-Kapital für Expansion aufzustellen

1891
Radelte er den Mitstreitern des Rennens Triest Wien entgegen und begleitete er sie auch weiter
Richtung Wien und verkühlte sich dabei..
Die Lungenetzündung konnte er genesen, aber gesundheitlich war er nun angeschlagen
1896 Styria Damenrad
   
     
1897
nach einem Herzleiden musste er die Firma und die Expansion vernachlässigen.
Um diese finanziell weiter realisieren zu können ging er ein Geschäft mit der
" Bielefelder Maschinen-Fabrik" vormals " Dürkopp & Co., Aktiengesellschaft in Westfalen ein.
Die alten Komanditen wurden im Handelsregister gelöscht.
Die reorganisierte Firma hies ab
Februar " Johann Puch & Comp., Styria-Fahrradwerke"
und bezog eine neue Betriebstätte in der Baumgasse, die ehem. Kastenbaum-Mühle
Juli schied Puch, finaziell abgefertigt von seiner Firma aus.
Hatte nun zwei Jahre eine Konkurrenzklausel mitbekommen
Der Riese schluckte den Zwerg....
Dezember gründete er versteckt unter den Namen seinem Mitarbeiter und Mitstreitern Anton Werner und Martin Nöthig,
welche auch aus der Frima ausgeschieden sind die Firma
"Grzer Fahrradwerke Anton Werner & Comp."
mit Standort Laubgasse 8-10
Als Fahrradmarke wählte er "Styria-Original"

1898

soll Puch seinen ersten Motor gebaut haben

1899
im Mai löschten sie obige Firma aus dem Handelsregister, da die Konkurrenzklausel ablief.
September gründete er die neue Firma
"Johann Puch - Erste steiermärkische Fahrrad-Fabrik-Actien-Gesellschaft in Graz"

1900
baute er das Tricycle mit Vorbild De Dion

1903
begann er mit Serienproduktion von Motorrädern

1906
begann mit fabriksmässiger Herstellung von Automobilen

1909
bis zu diesem Zeitpunkt gab es zwei in Graz ansässige Firmen, welche den Namen Puch trugen.
Juni wurde "Styria-Fahrradwerke Johann Puch & Comp."
durch die
"Vereinigten Styria-Fahrrad- und Dürkopp-Werke AG"
übernommen.

1911
hatte Puch seinen ersten schweren Herzanfall

1912

hatte er eine weitere ernstzunehmende Herzattacke
und auf Anraten des Arztes schied er aus der aktiven Leitung seiner Firma aus.
Arbeitete aber weiter unermüdlich an seiner Idee weiter.

19. Juli 1914
ein paar Tage vor Ausbruch des Weltkrieges verstarb Johann Puch.
Im Mai wurde die Firma durch Generalversammlung in
"Puch-Werke Aktiengesellschaft"
umbenannt.

Erste Republik Österreich

1923
Einstellung der Automobilproduktion

1928
nach vielen Gerüchten der Fusionierung und auch loser Zusammenarbeit
wegen wirtschaftlichen Turbulenzengingen die
"Österreichischen Daimler-Motoren-AG" in Wiener Neustadt
und "Puch-Werke Aktiengesellschaft"
zusammen und nannten sich ab
Dezember "Austro-Daimler-Puchwerke AG"
1935 Curiel Herrenfahrrad


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Ständestaat Österreich

1933
In Wiener Neustadt wurde der Betrieb stillgelegt

1934

Oktober fusionierten die
"Steyr Werke AG" in Steyr
und Puch in die
"Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft"
Die Maschinen Wiener Neustadts wurden nach Steyr transferiert - Automobilpoduktion
Die Fahrradproduktion wurde ausschliesslich von nun an in Graz etabliert.
Die Motorradproduktion blieb in Graz
     
Drittes Reich

1939
spätestens in diesem Jahr sind die Fahrräder von Steyr Daimler Puch AG vollends gleich,
egal ob sie Puch, Styria, Steyr u.ä auf den Steuerkopf stehen haben

1943/44
Im Süden von Graz wurde das 500 000m2 grosse Werk Thonsdorf aus dem Boden gestampft.
Mit 120 000m2 verbauter Fläche.
dies sollte bis Mitte der 1950er Jahre eines der modernsten und grössten Zweiradproduktionstätten Europas bleiben.

Zweite Republik

1945
Hälfte des Werkes wurde durch Bomben zerstört
300 Arbeiter verblieben
Herbst wurden wieder Fahrräder produziert
1950er Jungmeister
1953 S 60


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1960er - Rex, Damen, Herren
1974 - MV 50
   
1946
ersten Nachkriegsmotorräder verliesen das Werk

1952
wurde das Werk Thonsdorf von den Besatzungsmächten (Briten)
wieder freigegeben.
Es wurde praktisch alles dort produziert:
Ketten, Rahmen, Lichteanlagen, Pedale, Freilaufnaben etc.

1964
hatte sich die Produktion gegenüber 1937 verachtfacht,
die Beschäftigenzahl ist von
1725 auf 5000 angestiegen.
Export in 80 Staaten der Welt,
erste Stelle USA
- 100 Jahre Steyr Werke -
     
1986
Umwandlung des Bereiches Graz in
" Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik Ges.m.b.H."

1987
beschloss die Generalversammlung die Zweiradfertigung zu Gänze einzustellen
und dies etappenweise bis 1989 durchzuführen
Die Fertigungsanlagen und der Name Puch wurde an Piaggio Konzern verkauft, welche die
Modelle vorerst weiterführen sollten.

Es wurden in der 2. Republik somit 7,827.364 Steyr Daimler Puch Fahrräder erzeugt.

Warum die Fahrradproduktion just in einer Zeit des Mountainbikebooms, also dem Aufschwung der restl. Fahrradindustrie,
verkauft wurde ist höchstwahrscheinlich einigen selbstbereichernden Politikern zuzuschreiben ( Anmerkung des Verfassers)

Die Puch Räder, also nach 1987 sind nun keine österreichischen Räder mehr.

1997
Der Name Puch wird von Piaggio an den schwedischen Fahrradriesen Cycleeurope verkauft.
Dieser hortet Fahrradmarken, wie
Gitane, Bianchi, Crescent, Monark uva.

2011
begann das Familienunternehmen Faber GmbH in Wien den Namen Puch wieder aufleben zu lassen.
Sie mieten den Namen bei Cycleeurope
und lassen Aluräder mit den alten bekannten Puchnamen versehen,
wie Clubman, oder Sprint.
Hergestellt sind diese jedoch nicht in Österreich.

Schade, daß nicht wieder Stahl als Material gewählt wurde, erlebt dieser ja wieder
eine grosse Renaissance und wäre passend zu Puch und vor allem Konkurrenzlos
in dem Aluraddschungel da draussen
(Anmerkung des Verfassers)
     
Von einer anderen Seite betrachtet.
Ein Auszug aus der Broschüre: 100 Jahre Steyr Daimler Puch
     
Einige Puchs verwendete ich für meine "Spezial Konstruktionen"
Sonnenblume
Swing Bike
Cavette Fixi
Retro (In) Direkt
Glattverkehrt